Leicht einschlafen ohne grübeln oder Kopf Kino, durchschlafen ohne wach zu werden. Wer wünscht sich es nicht? Eine rhetorische Frage, oder?
Gesunder und somit qualitativ guter Schlaf ist in unserer Gesellschaft ein hohes Gut geworden. Viele klagen, dass sie schlecht ein- und oft nicht durchschlafen können. Millionen von Menschen werden während der Nacht wach, und ein Gedankenkarussell lässt uns nicht gerne schnell los.
Es gibt unzählige Bücher, Artikel, Videos oder Blogs, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die meisten Strategien liegen hauptsächlich im Bereich unseres Verhaltens.
Es gibt viele gute Tipps für einen besseren Schlaf. Sie reichen vom Vermeiden vom blauen Licht vor dem Schlafengehen, d.h. Smartphones, Laptops, TV sollen mindestens eine Stunde vor der Nachtruhe nicht mehr benutzt werden. Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen sollten wir nicht mehr essen und trinken und Sport am Nachmittag und nicht abends treiben, weil die Bewegung uns aktiviert. Abends ist es besser den Kaffee zu meiden, Alkohol spätestens zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen zur Seite zu stellen und stattdessen beispielsweise Kamillentee zu trinken. Tagsüber sollten wir für viel frische Luft, Sonnenlicht und Bewegung sorgen. Abends ist es förderlich ein entspanntes Bad zu nehmen und ein paar Entspannungsübungen, wie beispielsweise Yoga & Co durchzuführen.
Die aufgeführten Tipps werden als „Verhaltensstrategien“ definiert. Das Befolgen dieser Strategien erhöht maßgeblich die Wahrscheinlichkeit für einen guten und ungestörten Schlaf.
Darüber hinaus ist es ebenfalls relevant und sogar wichtiger, die sogenannten mentalen Strategien in den Fokus zu rücken.
Was sind „mentale Strategien“ und weswegen benötigen wir sie für einen gesunden Schlaf?
Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihr Unternehmen auf den Wachstumskurs bringen möchten. Ihr Ziel ist es, viele neue Kunden zu akquirieren. Dafür schicken Sie Werbe-E-Mails, posten auf allen Social-Media-Kanälen, telefonieren wie die Weltmeisterin oder Weltmeister, machen viele Termine und strengen sich sehr an. Währenddessen ertappen Sie sich bei dem Gedanken, dass Sie es womöglich gar nicht schaffen viele neue Kunden zu gewinnen. Oder Sie denken insgeheim, dass Sie, falls Sie Erfolg haben sollten, es auch nicht hinkriegen würden, so viele Kunden zu betreuen. Sie haben doch kein oder wenig Personal und gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden ist schier unmöglich heutzutage. Darüber hinaus haben Sie vielleicht Sorgen, dass Sie viel zu viel arbeiten und zu wenig Zeit für Familie und Hobbys haben werden. Egal, wie konkret diese Gedanken sind: Sie steuern und lenken nachweislich, auch unbewusst, Ihr Verhalten. Solche Gedanken können Ihren Erfolg vermindern. Dies wurde in unzähligen Studien bereits nachgewiesen. Es kann immer passieren, dass Sie unbewusst ein gutes Verhalten durch negative Gedanken „torpedieren“, und sie dadurch beispielsweise bei Kundengesprächen nicht überzeugend oder vielleicht auch unsicher wirken und auf dieser Art und Weise nicht sehr viele Abschlüsse tätigen.
Mit dem Schlafen ist es genauso: Wir können alle tolle Verhaltensregeln umsetzen und diese diszipliniert befolgen, aber der Erfolg kann ausbleiben (und somit der ersehnte gesunde Schlaf), wenn wir uns beispielsweise zu sehr unter Druck setzen oder denken, dass wir – egal, was wir tun – sowieso schlecht schlafen werden.
Daher brauchen wir mentale Strategien, die für einen gesunden Schlaf förderlich sind, denn damit fängt der Erfolg an. Auch Sportlerinnen und Sportler trainieren immer wieder eigene, erfolgsförderliche Gedanken durch mentales Training.
Welche konkreten mentalen Strategien gibt es für einen gesunden Schlaf?
In dem Hollywood-Klassiker „Vom Winde verweht“ sagt Hauptdarstellerin Scarlett O‘ Hara oft kurz vor dem Schlafengehen den Satz: „After all, tomorrow is another day!“ Dieser wurde (nicht ganz korrekt) in die deutsche Sprache wie folgt übersetzt: „Ich werde es mir morgen überlegen.“
Dieser Satz kann für jeden von uns zu einer sehr förderlichen inneren Einstellung vor dem Schlafengehen werden. Grübeln und Nachdenken bringen uns abends und vor allem nachts nichts! Außer, dass dies uns sehr effektiv den Schlaf rauben kann…
Statt Schafe zu zählen (was nachweislich auch wenig bringt), können Sie lieber Scarletts‘ Satz in Gedanken immer wieder wie ein Mantra wiederholen. Ein wenig abgeändert kann er wie folgt lauten:
„Jetzt werde ich mich ausruhen, und alles andere werde ich mir morgen überlegen.“
Mentale Strategien erzielen den größten Erfolg, wenn wir solche Sätze und Gedanken immer wieder wiederholen: Entweder mit unserer eigenen inneren Stimme oder wenn wir sie laut aufsagen. Wenn ein solcher Satz laut ausgesprochen wird, dann nehmen wir es auditiv auf und er wird dadurch stärker im Gehirn verankert. Falls Sie jedoch nicht allein im Bett liegen, bleibt die Version mit der „inneren Stimme“ die bessere Wahl 😊, würde ich behaupten 😊.
Gerne gebe ich Ihnen eine Auswahl an kürzeren Sätzen mit, die Sie nutzen können, um den eigenen Schlaf mental zu fördern:
- Schlaf gleichgültig – Ruhe wichtig.
- Ich lasse los und genieße die Ruhe.
- Gedanken gleichgültig – sie kommen und gehen.
Es ist dabei sehr wichtig, auch die eigene Grundeinstellung zum Schlafen zu reflektieren. Abends oder nachts denken wir häufig „Ich muss schlafen.“, wie ich in vielen Coachings und Workshops immer wieder höre. Der Gedanke setzt uns enorm unter Druck und hindert schließlich das Einschlafen. Ich empfehle Ihnen den Satz „Ich muss schlafen.“ zu verändern und zwar ich in den folgenden Satz:
„Ich darf schlafen.“
Was bewirkt eine solche veränderte Haltung? Es ist fast eine rhetorische Frage, oder? Wenn wir schlafen dürfen, dann gewinnt der Schlaf eine andere Bedeutung. Es ist fast wie eine Belohnung, etwas Begehrenswertes, was wir wie einen Schatz betrachten können. Ist das nicht ein schöner Gedanke? Wir „müssen“ nicht, sondern wir „dürfen“ schlafen. Ich finde, dass es entspannend und einfach schön klingt. Falls in einer Nacht der ersehnte Schlaf nicht kommt, dann können Sie noch einen anderen Satz nutzen: „Auf eine schlechte Nacht folgt eine gute Nacht. 😊“ In der Regel ist es so, weil wir nach einer schlechten Nacht so müde sind, dass der Schlaf fast von allein kommt.
Ich hoffe sehr, dass ich Sie überzeugen konnte wie wichtig auch unsere Haltung und Einstellung beim Ein- und Durchschlafen ist und dass es sich lohnt, mentale Strategien zu nutzen und zu trainieren 😊.
Und falls die Nutzung der mentalen Strategien nicht sofort hilft, dann dürfen Sie sich wie Scarlett O‘ Hara denken:
“After all, tomorrow is another day!”
Das wünsche ich Ihnen vom Herzen: immer einen neuen guten Tag 😊 auf den eine gute Nacht folgt 😊.
Schlafen Sie gut, bleiben Sie gesund und natürlich stets neugierig.
Ihre Ludwika