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Kennen Sie das auch? Sie sind müde, liegen im Bett und können dennoch nicht einschlafen? Ihr Gedanken-Karussell läuft dafür auf Hochtouren?

Ihr Unterbewusstsein versorgt Sie in diesen Situationen im wahrsten Sinne des Wortes traumwandlerisch mit den Impulsen des Tages. In diesem „Schlaf“-Modus ist das Unterbewusstsein sehr effektiv, das Gehirn schaltet in einen anderen Frequenzbereich um.

Was rein kommt, bleibt drin!

Der letzte Gedanke, mit dem man einschläft, bleibt bis zu vier Stunden lang im Unterbewusstsein.

Wenn Sie vor dem Einschlafen alle möglichen Probleme ihres Lebens durchdenken, sich den Kopf zermartern, warum Dinge nicht funktioniert haben oder Ihre Aufmerksamkeit auf Menschen richten, die ihre Gefühle verletzt haben oder über einen verstörenden Social-Media Beitrag nachdenken, den Sie beim Durchstöbern Ihres Accounts kurz vor dem Schlafengehen durchgescrollt haben, füttern Sie ihr Unterbewusstsein genau mit diesen Gemütszuständen.
Während der Zeit, in der Sie schlafen, schwirren diese Gedanken in ihrem Kopf und verfestigen sich zur Ihrer eigenen Realität.

Getreu dem Motto:

„Du willst mehr Probleme? Die kannst Du bekommen. Frei Haus, direkt zwischen die Schultern.“
Die Minuten vor dem Schlafengehen, sind daher wirklich von besonderer Bedeutung und verdienen es, sehr achtsam behandelt zu werden.

Was sollte man vor dem Schlafengehen tun?

Die einfache Antwort lautet: Drehe deine ganzen negativen Gedanken einfach um. Noch besser: Fokussiere dich auf schöne Dinge und versuche, mit einem guten Gefühl einzuschlafen.

Leicht gesagt! Doch wie schüttle ich die störenden Gedanken ab? Der Mensch ist – glücklicherweise – keine Maschine. Es gibt also nicht den einen Knopf, den man einfach drückt, und alles ist in Ordnung. Vielleicht finden Sie bei den folgenden Ideen aber den oder die Knöpfe, der bei Ihnen wirkt!

  1. Display-Abstinenz
    Mindestens 30 Minuten vor der Bettruhe. Geben Sie sich die Chance Ihren „Prozessor“ runterzufahren. Damit gönnen Sie Ihren Augen etwas Abstand vom unnatürlichen TV-oder Displaylicht. Ihr Gehirn muss weniger Impulse verarbeiten. Und: Das „blaue“ Licht von den Bildschirmen regt die Produktion des Wachmacher-Hormons Serotonin an. Dabei benötigen Sie aber tatsächlich das Schlafhormon Melatonin. Das wird im Dunkeln gebildet.
  2. Gedankenbuch
    Legen Sie griffbereit etwas zum Schreiben ans Bett und notieren Sie einfach die Gedanken (häufig sind das unsere „To-dos“), die Ihnen den Schlaf nehmen. So können Sie sich anschließend gedanklich ruhigen Gewissens anderen, wenn’s geht natürlich positiven Dingen, zuwenden. Alles andere können Sie dann „bewusst“ am Folgetag in Angriff nehmen. Ist der Gedanke notiert, brauchen Sie keine Angst haben, dass Sie ihn morgen vergessen haben.
  3. Dankbarkeit
    Bei der Suche nach wohlwollenden Gedanken kann Dankbarkeit sehr hilfreich sein. Wofür war ich heute dankbar? Für welchen Moment? Was hat mich gefreut und ist in der Situation von mir gar nicht richtig „gewürdigt“ worden? Und was habe ich im Leben alles erreicht, was mir zwar selbstverständlich erscheint – für das ich aber dankbar zu sein habe. Ich bin gesund, habe eine gute Beziehung, verdiene Geld aus eigener Kraft, bin mein eigener Herr, meine eigene Herrin … Die Liste kann lang sein und unsere Dankbarkeit groß.
  4. „Das habe ich gut gemacht“
    Negative Emotionen sind sehr stark und langlebig. Kein Wunder: Sie haben sich entwickelt, um uns im Leben zu schützen. Aber nachts rauben sie uns leider den Schlaf. Gerade die Dinge des Tages, die uns geärgert, genervt, frustriert oder sauer gemacht haben, sind die, die in unserem Kopf mit den dazugehörigen negativen Gefühlen herumschwirren. Was tun? Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf die Dinge des Tages, die gut geklappt haben, auf die eigenen Erfolge, auf die erledigten Aufgaben, auf alles, worauf Sie stolz sind. Immer wieder, immer wieder. Es bedarf ein wenig Übung, aber es lohnt sich.
  5. „Schlafen gleich liegen und liegen gleich schlafen“
    Die natürliche Schlafposition ist das Liegen. Wenn Sie merken, dass Sie im Bett grübeln, raus aus dem Bett. Wenn Sie sich bereits daran gewöhnt haben, dass Sie im Bett grübeln anstatt zu schlafen, dann hat sich Ihr Körper auch daran gewöhnt. Das nennt man Konditionierung. Um sich neu zu konditionieren (nämlich auf das Schlafen in der Liegeposition, und zwar ohne Grübelei), müssen Sie das Bett verlassen, sobald es wieder so weit ist. Damit Sie durch das Licht nicht wach werden, empfehlen wir Ihnen, mit geöffneten Augen im Dunkeln zu sitzen. Das ist ganz schon langweilig und macht müde. Grübeln Sie ruhig im Sitzen. Denken Sie über alles nach, was Ihnen in den Sinn kommt. Machen Sie Ihre To-do-Listen und notieren es sofort (aber bitte mit der Taschenlampe, damit Sie nicht richtig wach werden: Sie erinnern sich, dass Sie Melatonin brauchen) und warten Sie ab. Die Müdigkeit kommt mit Sicherheit in solcher reizarmen Umgebung. Dieses Programm sollten Sie solange umsetzen, solange Ihr Körper wieder gelernt hat: Im Bett liegend schlafe ich, sonst nichts.
  6. Vielleicht wollen Sie das Eine oder Andere mal ausprobieren. Die letzten Minuten vor dem Einschlafen sind zu wichtig, als sie einfach dem Zufall zu überlassen.

    Beste Grüße
    Matthias & Ludwika

    ©Bild: Itzehoer Akademie