Arbeitspausen – die kleine Wohltat für Ihre Gesundheit.

Wenn wir in unseren Workshops oder Coachings Teilnehmer fragen, wie sie ihre Arbeitspausen verbringen, hören wir häufig Sätze, wie „Dafür habe ich keine Zeit“ oder „Das machen wir unserem Büro immer nebenbei“.
Der Grundgedanke, der in diesen Aussagen mitschwingt, lautet: „Ich habe so viel Arbeit, dass ich es mir nicht erlauben kann, Pausen zu machen“.

Dazu eine kleine Geschichte:
Ein Spaziergänger trifft in einem Wald auf einen Holzfäller, der mühsam versucht, mit seiner stumpfen Säge einen Baum zu fällen. Er stöhnt und schwitzt und scheint viel Mühe mit seiner Arbeit zu haben. Der Spaziergänger geht etwas näher heran, um zu sehen, warum die Arbeit so schwer ist. Schnell erkennt er den Grund und sagt zu dem Holzfäller: „Aber guter Mann, Ihre Säge ist ja ganz stumpf. Warum schärfen Sie sie denn nicht?“ Der Holzfäller schaut nicht einmal hoch, sondern zischt durch die Zähne: „Dafür habe ich keine Zeit, ich muss doch sägen…!“

Kommt Ihnen das bekannt vor? Das operative Maklergeschäft hält viele Fallstricke bereit. Man verfängt schnell in einen Strudel, der das Wechselspiel von Arbeit und Arbeitspausen unbemerkt verschleiert – etwa der zunehmende Aufwand durch regulatorische Anforderungen oder das veränderte Kunden- und Kommunikationsverhalten, das scheinbar immer eine unmittelbare und schnelle Handlung Ihrerseits erfordert. Auch, um sich nicht der „Gefahr“ auszusetzen, in einem öffentlichen Portal mit einer negativen Bewertung bedacht zu werden. So hat es sich vielerorts eingebürgert, dass Anrufe oder auch (unangekündigte) Besuche auch während der eigentlichen Arbeitspausen stattfinden.

Natürlich möchten Sie höchste Serviceorientierung beweisen und die vollste Zufriedenheit bei Ihren Kunden erreichen. Das ist auch gut und so soll es auch sein!

Dennoch empfehlen wir, die Geschichte über den Holzfäller stets vor dem inneren Auge zu behalten. Denn nicht umsonst steigt die Zahl so genannter Erschöpfungskrankheiten stark an. Arbeitspsychologen haben bereits vor vielen Jahren herausgefunden, dass regelmäßige Mini- Pausen unsere Leistungsfähigkeit und vor allem unsere Gesundheit sehr nachhaltig schützen.

Have a break – So wird die Arbeitspause zu einer Wohltat für Ihren Organismus.

Als oberstes Prinzip gilt: Tun Sie etwas anderes als während der Arbeitszeit. Nutzen Sie Ihre Sinne. Sehen, hören, riechen und schmecken Sie Dinge aus ihrere Umgebung; denken Sie einfach mal an etwas völlig anderes. Darüber hinaus empfehlen wir folgende Regeln:

  • sprechen Sie nicht über die Arbeit;
  • erledigen Sie keine Telefonate (auch nicht auf dem Weg zum Mittagstisch);
  • Stellen Sie sich am besten offline (kein Kunde erwartet, dass Sie jederzeit verfügbar sind);
  • Wechseln Sie den Ort: nehmen Sie bewusst einen „Tapetenwechsel vor“ (gehen sie beispielsweise in die Küche, in einen anderen Raum oder nach draußen. Nehmen Sie eine andere Körperhaltung ein, um etwas anderes zu sehen oder schließen Sie Ihre Augen, um den Reizen Ihres Arbeitsplatzes zu entkommen)
  • Beim Essen galt früher das Prinzip „ora et labora“, sinngemäß „zuerst Beten, dann die Arbeit“. Das Prinzip ist gesund, weil sie beide Tätigkeiten abkoppelt, deshalb:
    • Essen Sie nicht vor dem Bildschirm;
    • Essen Sie eher leicht und lecker und am besten in netter Gesellschaft

Experten raten dazu, sich eine größere Arbeitspause als Mittagspause zu leisten. Darüber hinaus ist es nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr gesundheitserhaltend, wenn Sie fünf bis sechs Minipausen (zwischen 20 Sekunden und einer Minute) machen. Eine kurze Zeit, in der Sie sich dennoch viel Gutes tun können, in dem Sie beispielsweise einfach:

  • kurz aufstehen und ein paar Dehnungsübungen machen,
  • einmal um den Schreibtisch gehen oder laufen,
  • die Augen schließen und an Ihren schönen (vergangenen oder zukünftigen) Urlaub denken,
  • kurze Übungen aus Methoden der Achtsamkeit, Autogenem Training, Progressiver Muskelrelaxation oder anderen Entspannungsmethoden durchführen,
  • eine Treppe steigen,
  • sich ein Wohlfühl-Lächeln herzaubern (einfach sich selbst anlächeln ),
  • sich gerade hinsetzen, die Schultern nach hinten und unten zusammenziehen, ein paar Momente halten und loslassen (dann zweimal wiederholen)

Es gibt viele schöne „Minipausen– Übungen“, die Sie auch in unseren Workshops und Seminaren zum Thema Life in Balance erlernen können. Und wie gesagt. Bereits 60 Sekunden Minipause genügen.

Tipp:
Nutzen Sie die 90-60-90 Regel. Stellen Sie Ihren Handy-Alarm so ein, dass er Sie alle 90 Minuten (leise) an eine kleine Minipause erinnert. Danach den Handy-Timer auf 60 Sekunden einstellen und die Minipause für diese Dauer durchführen. So tun sie Ihrem Körper nicht nur regelmäßig etwas Gutes, sondern nehmen es auch bewusster wahr.

„Wenn ICH fünf Stunden Zeit hätte, einen Baum zu fällen, würde ich vier Stunden meine Säge schärfen.“
Abraham Lincoln

Wir in der Itzehoer-Akademie übersetzen den Gedanken so: Falls Sie vorhaben, alt, reich und vor allem glücklich und gesund zu werden, so sollten Sie nicht nur daran denken, sondern auch die richtigen Dinge tun um dies zu fördern. Gesunde Arbeitspausen und Minipausen gehören auf jeden Fall dazu. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei.

Bleiben Sie gesund und neugierig.
Ludwika & Matthias