Podcast Version:


Wie wäre es, wenn eines Tages eine Fee vorbeifliegen würde und uns zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt machen würde? Einfach so. Sie würde uns alle sehnlichsten Wünsche erfüllen, uns das schenken, wovon wir im Geheimen träumen, uns von unseren Lasten befreien. Was sagen Sie zu dieser Vorstellung? Vielleicht denken Sie gerade „So ein Quatsch! So etwas gibt es nicht, also brauche ich nicht weiter zu lesen!“. Falls Sie gerade dabei sind, den Beitrag zu verlassen, sage ich energisch und mit voller Hoffnung, dass es wirkt: „STOP“! Bleiben Sie bitte bitte daran, denn es geht um mehr als um eine reine Träumerei.

Träumerei schafft innere Kraft

Diverse psychologische Studien sind einig: Glücksgefühle und Zufriedenheit sind mehr als „nur“ ein angenehmer Gemütszustand. Sie erhöhen unsere Immunstärke, reduzieren das Herzinfarktrisiko, verbessern unsere Physis und machen uns kreativer, leistungsfähiger, attraktiver und somit insgesamt erfolgreicher.

Ich denke, dies sind genug gute Gründe, um sich gründlich damit auseinanderzusetzen.

In Coachings höre ich immer wieder, wie belastet, gestresst und unzufrieden sich die Menschen fühlen. Die Ursachen sind vielfältig, etwa zu viel Arbeit, steigende Komplexität und Schnelligkeit im Job. Aber auch im privaten Bereich erleben viele Menschen hohe Erwartungen in der Familie oder aus dem Freundeskreis, was die Gestaltung der eigenen Freizeit angeht. Es soll immer höher, weiter, besser, interessanter, aufregender sein. Sozialer Stress nimmt spürbar zu.

Dieser „Cocktail“ führt dazu, dass sich viele Menschen eher ausgelaugt fühlen und am Ende des Arbeitstages oft denken, dass sie „nichts geschafft haben“. Was können wir tun, um entgegen zu wirken?
Hierzu möchte Ich Ihnen die folgende Geschichte ans Herz legen.

Ein Mensch saß auf einer Parkbank und sah recht unglücklich aus. Ein kleines fröhliches Mädchen setzte sich dazu. Sie spürte die schlechte Stimmung und fragte den Menschen, warum er so traurig sei. Daraufhin antwortete der Mensch, dass er keine Freude im Leben verspürt, weil alle gegen ihn sind und alles schiefläuft. Das Mädchen sah ein wenig verwundert aus und fragte dann, wo seine gelbe Tüte sei. Sie wollte nämlich reinschauen. Da war der Mensch sehr verdutzt. „Welche gelbe Tüte?“ fragte er sie verwundert. „Ich habe nur eine schwarze Tüte.“ Wortlos reichte er sie ihr. Als das Mädchen reinschaute, erschrak sie sichtlich.

„Sie ist ja voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!“

„Was soll ich machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern“, sagte der Mensch. Daraufhin zeigte ihm das Mädchen ihre gelbe Tüte. Sie war voll mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl das Mädchen noch jung war!

„Wo ist deine schwarze Tüte?“, fragte der Mensch neugierig.

„Die werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum“, sagte sie. „Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, meine gelbe Tüte im Laufe des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer, wenn ich beginne, traurig zu werden, dann öffne ich meine gelbe Tüte und schaue hinein. Dann geht es mir sofort besser. Wenn ich einmal alt bin und mein Ende droht, dann habe ich immer noch meine gelbe Tüte. Sie wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja, ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!“
Noch während der Mensch über ihre Worte nachdachte, gab das Mädchen ihm einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben ihm auf der Bank lag eine gelbe Tüte mit der Aufschrift: Für dich! Sie war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den der Mensch von einem kleinen Mädchen auf einer Parkbank erhalten hatte. Bei dem Gedanken wurde ihm warm ums Herz. Glücklich machte er sich auf den Heimweg und am nächsten Papierkorb warf er die eigene schwarze Tüte weg.
(Autor unbekannt)

Die Geschichte ist ein wenig so, wie die der Fee am Anfang dieses Artikels. Mit einem kleinen Unterschied: Sie erzählt, was wir wirklich tun können, um unsere Glückgefühle zu steigern und somit unsere innere Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Wann immer Sie am Ende des Tages das Gefühl haben, nichts geschafft zu haben, werden Sie vermutlich eine „schwarze Tüte“ voll von Dingen mit sich umhertragen, die nicht „geklappt“ haben. Unangenehme Telefonate, Streitigkeiten oder ärgerliche Situationen.

Fokussieren Sie sich auf Ihre gelbe Tüte!

Häufig ist Ihre gelbe Tüte gar nicht vorhanden oder leer. Um kontinuierlich an den eigenen Glückgefühlen arbeiten, richten Sie jeden Tag auch den Fokus auf die guten und schönen Dinge die Ihnen widerfahren sind.

Das sind Ihre möglichen Schritte:

Denken Sie am Ende jeden Arbeitsages, was sie an Gutem und Schönem erlebt haben?

Lächeln Sie bewusst (falls dies ohnehin nicht automatisch gerade passiert ist ) und seien Sie dankbar dafür.

Schreiben Sie die schönen Erlebnisse auf (dafür können Sie sich ein hübsches Büchlein kaufen, das sie auch mit haptischer Freude in die Hand nehmen). Wer schreibt, kann sich besser an Erlebtes erinnern. Gerade in schlechten, belastenden Zeiten können Sie sehr bewusst darauf zurückgreifen.

Falls Ihnen ein tägliches Ritual zu aufwendig ist, tun Sie es am Ende jeder Woche. Sie entscheiden, wie oft Sie das tun. Nur tun Sie es bitte kontinuierlich. Es wirkt!

Füllen Sie Ihre gelbe Tüte fortlaufend und vergessen sie nicht, Ihre schwarze Tüte (die sich leider von alleine füllt ) immer wieder wegzuwerfen.

Denn das Erhöhen der eigenen positiven Emotionen reduziert nicht automatisch die negativen Emotionen. Es ist daher sehr wichtig beides gleichzeitig zu tun.

Werden Sie glücklicher, innerlich stärker und bleiben Sie neugierig.

Ludwika