Im Jahresendgeschäft und kurz vor Weihnachten werden wir häufig hektisch.

Wir entwickeln unzählige Aktivitäten, sowohl geschäftlich als auch privat.

Als Versicherungsvermittler haben Sie insbesondere bis Ende November viel zu tun, um das Jahr geschäftlich gut abzuschließen. Sie kündigen manche Verträge und decken sie um, damit Ihre Kunden mit guten Preisen und besten Versicherungsbedingungen bei Ihnen bleiben und zufrieden sind. Es ist mehr als verständlich, dass Sie viel zu tun haben.

Gleichzeitig werden auch im privaten Bereich etliche Termine vereinbart, weil wir viele Menschen (aus dem Sportverein, aus dem Freundeskreis oder auch aus dem beruflichen Umfeld) noch einmal vor Weihnachten und dem Jahreswechsel treffen möchten.

Es ist grundsätzlich gut und wichtig, dass wir geschäftlich einen guten Abschluss finden und privat unsere sozialen Kontakte pflegen. Soziale Ressourcen sind nachgewiesenermaßen unsere wichtigsten menschlichen Ressourcen.

Gefragt in dieser Zeit ist also ein angemessener Umgang mit der Fülle an Terminen und Verabredungen:

Was können wir tun, damit wir nicht der Hektik verfallen, sondern achtsam mit uns selbst und anderen umgehen?

Es gibt in diesen stressigen Zeiten – ob im Jahresendgeschäft oder im Privatleben – Möglichkeiten, gesund und achtsam mit sich selbst und anderen umzugehen.

Wie können wir uns selbst, aber auch Teams achtsam führen?

Es gibt ein paar achtsame und recht einfache Verhaltensweisen (die ich u.a. auch von meiner lieben Kollegin Dipl. Psychologin Bettina Löhr bekommen habe), die uns dabei helfen können.

Wenn es hektisch wird, sollten wir für zwei bis drei Minuten „extra“ verlangsamen. Wir können zum Beispiel achtsam langsamer sprechen.

  • Sind wir im Stress, können wir eine Mini-Pause von einer Minute machen. Dabei atmen wir achtsam drei Mal tief ein und aus und beobachten, wie sich unsere Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt.
  • Zwischen zwei Aufgaben oder Telefonaten können wir zum Fenster gehen (oder noch besser vor die Tür an die frische Luft), innehalten und dabei eine Minute lang einfach in den Himmel sehen und achtsam beobachten, wie sich Wolken formen, ob ein Vogel am Himmel kreist und achtsam die Gerüche und Geräusche um uns herum wahrnehmen.
  • Wenn wir essen oder trinken, genießen wir dies in Stille, konzentrieren uns darauf, nehmen Geschmack und Konsistenz wahr und dazu die Aromen des Essens, Kaffees oder Tees. Es geht dabei um ein paar Momente und nicht immer um die gesamte Essenszeit (schließlich sollen wir auch mit dem Essen im Berufsalltag fertig werden 😊).
  • Beim Autofahren könnten wir das Radio abschalten und einfach sehr aufmerksam wahrnehmen, wie sich die Landschaft verändert, welche Farben die Häuser haben, an denen wir vorbeifahren, was für ein Auto mit wie vielen Personen vor uns fährt und wie die Bäume am Straßenrand aussehen (Haben sie noch Blätter? Welche Farben haben sie?). Genießen Sie achtsam diese Eindrücke 😊.
  • Unsere Hände können wir hin und wieder achtsam waschen, das Wasser spüren, die Temperatur des Wassers und die Konsistenz der Seife bewusst wahrnehmen.
  • Wir können für ein bis zwei Minuten eine Pause machen, in der wir einfach bewusst wahrnehmen: Was mache ich gerade? Wie sitze ich oder wie stehe ich? Wie geht es mir gerade? Diese Dinge kann man bei allen Tätigkeiten praktizieren, auch bei der Arbeit, bei einem Spaziergang oder in der Freizeit 😊.
  • Im Büro können wir unser Arbeitstempo drosseln und für ein paar Momente Unterlagen bewusst langsamer sortieren, langsamer die Emails ablegen oder beantworten und unser Schritttempo verlangsamen, wenn wir beispielsweise einen Kaffee holen.
  • Beim Zuhören können wir innehalten und uns in Ruhe der anderen Person widmen (keine Fragen stellen, nichts sagen, lediglich mit Blickkontakt aufmerksam zuhören).
  • Bei Team – Meetings können wir zu Beginn gemeinsam einen sogenannten stillen Moment einplanen, in dem wir noch im Stehen drei Mal tief ein- und ausatmen und uns selbst dann ein Lächeln schenken 😊. Bei der Atmungsübung kann jede und jeder kurz die Augen schließen, um sich auf diese Weise besser auf den Atem zu fokussieren.
  • Es wäre auch möglich, mit dem gesamten Team immer wieder eine Mini-Pause von einer Minute einzulegen und dabei ein paar Dehnungsübungen zumachen, drei „Arbeitskollegen“, oder die „Palmieren“ Übungen für die Augen durchzuführen (all diese Übungen finden Sie auf der Website der Itzehoer Akademie unter „Akademie Live/Gesundheit“).

Und wenn jemand mich persönlich nach meiner Lieblingsverhaltensweise für einen achtsamen Moment fragt:

Ich gehe zum Fenster, halte inne, atme bewusst ein und langsam aus, dehne mich in die Länge, schaue kurz in den Himmel, überlege, was ich dort gerade sehe (Wolken, einen Vogel, welche Farbe hat der Himmel), atme ein paar Mal achtsam tief ein und aus und bin dankbar für diese kurze Pause😊.

Und dann ist es getan.

Nach einem Moment der Achtsamkeit fühle ich mich etwas weniger gestresst, ein wenig entspannter, zufriedener und insgesamt wohler.

Und das wünsche ich Ihnen auch vom Herzen.

Bleiben Sie gesund, achtsamer im Berufsalltag und stets neugierig.

Ludwika